Der Geruch nach verbranntem Fleisch lag in der Luft, gemischt mit Blut, Eingeweiden, Dung und Pisse. Der Krieger schritt durch die unzähligen niedergeschlachteten Feinde und Kameraden... Freunde. Das Breitschwert voll' Kerben, das Heft voll Blut. Seine Rüstung zerbeult, die blaue Gewandung zerrissen und beschmutzt, flatternd im Westwind hinter ihm. Die Flagge Delroths zerrissen, ein Stück vor ihm in einer Bestie steckend. Das Salzdorf hatte sich rot gefärbt und Barnan nahm seinen Helm ab, ließ ihn an der langen, schwarzen Quaste langsam zu Boden und ging weiter. Er sah sich um, in manchen Teilen des Dorfes knieten andere über blutüberströmten Leichen und sie beweinten die Toten, Schwärme von Krähen über der brennenden Siedlung. In den Ruinen seiner einstigen Heimstätte war alles zusammengebrochen und zerstört. Mit Kraft rammte er das Breitschwert in den hölzernen Boden, schob einen intakten Stuhl nach hinten und setzte sich langsam hin. Auf dem Tisch lag ein Buch ohne Titel. Sein linker Arm schmerzte, war an den Fingern taub. Er spürte ihn schon lange nicht mehr. Pfeile steckten in ihm, bereits seit Stunden und einer der Zauberer hatte ihn mit einem gewaltigen Fels getroffen und zerquetscht. All' das war ihm gleich.

Betäubt schlug er das Buch auf und erkannte die Schrift seiner geliebten Schwester. Irgendwo in der Ferne hörte er eine Mutter weinen. Die Frau in Schwarz grinste, erfreut über das vergangene Gemetzel und seinen Schmerz. Es gab nach dem Sieg kein Gejubel. Es war ein einziges Blutbad gewesen. Alle Seiten waren zerschlagen worden. Es gab keine Gewinner und keinen Ruhm. Keine Ehre.

Barnan fing an zu lesen...